Mit dem Rauchen aufhören und jetzt krank?

Das „Netzwerk Rauchen e.V.“ weiß Bescheid, warum Raucher, die mit dem Rauchen aufhören, krank werden (müssen).[1]

Denn ein amerikanischer Raucher, dessen Bericht ins Deutsche übersetzt wurde, konnte berichten, dass er seit einem Jahr nicht mehr raucht, aber sich seitdem „nur noch krank und kränker gefühlt“ hat. Und er fragt, warum dies so sei?

Denn Rauchen ist gesund

Wir erfahren aus dem Bericht, das chronische Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen mit Tabakrauch in Schach gehalten werden können. Und dass Nikotin auch eine entzündungshemmende Wirkung habe. Sogar das Immunsystem würde durch Tabakrauch angeregt, da er die Neutrophilen um 20 % erhöhe, Glutathion um 80 % erhöhe, sowie Übergewicht und Diabetes verhindere.

Und Lungenkrebs tauche angeblich häufig kurz nach dem Aufhören auf. Und Tabakrauch wirke bakterizid und fungizid, weshalb jeder Ex-Raucher fast unvermeidbar in eine bakterielle Infektion der Atemwege rase.

Wir müssen es also beim Rauchen mit einer absolut hervorragenden Medizin zu tun haben, die dann eigentlich auch bei der Zulassungsbehörde für Medikamente registriert werden müsste.

Selbstverständlich beruht dieser Unsinn nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, weshalb es auch keine Links zu entsprechenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesen Statements gibt. Es gibt weitere Beiträge, die Studien zum Thema Rauchen und Erkrankungen, wie Herzerkrankungen, diskutieren.[2]

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Es wird hier eine „Studie“ verlinkt, die von einem Dr. Siegel stammt und keine Studie, sondern ein Posting/Kommentar auf einer Blogseite ist. Hier wird behauptet, dass das 2006 verhängte Rauchverbot in Marion County, Indianapolis, zu einer Erhöhung der Mortalitätsrate aufgrund von Herzerkrankungen von 16 % geführt hatte.

In dem Beitrag vom „Netzwerk Rauchen“ werden dann hauseigene „Epidemiologen“ zitiert, die in 5 Minuten eine riesige Datenbank gesichtet und ausgewertet hätten und so zu dem Studienergebnis gelangten.

Unterstützt wurden sie von „ungenannt bleibenden Sponsoren“, ein untrügliches Markenzeichen einer „echten wissenschaftlichen“ Veröffentlichung. Denn Interessenskonflikte haben gerade bei derartigen Studien ja noch nie eine Rolle gespielt, Hauptsache die Ergebnisse unterstützen das Rauchen.

Nachdem wir jetzt also wissen, dass das Rauchen gasförmige Medizin ist, und dass das Aufhören einem Entzug dieser Medizin gleichkommt, ist es nur logisch, dass jeder ohne Rauch krank werden muss.

Rauchende Wissenschaft ohne ungenannt bleibende Sponsoren

1999 erschien eine Arbeit[3] aus Südafrika, die gezeigt hatte, dass Immunglobulin A im Speichel und auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege sich eine Woche nach dem Rauch-Stopp deutlich verringerte. Nach einer weiteren Woche jedoch stiegen die Konzentrationen wieder auf normale Werte an.

Erklärungen, warum ein Rauch-Stopp zu einer Absenkung der Immunglobulin-A-Spiegel führt oder ob dies nur eine Koinzidenz ist, gibt es seitens der Veröffentlichung nicht. Ebenso gibt es keine Angaben zu Interessenskonflikten.

Aber diese Veröffentlichung dürfte vermuten lassen, dass nach dem Rauch-Stopp auftretende Infektionen auf anderen Mechanismen beruhen als der irrigen Annahme, Rauch sei ein Medikament, welches nach dem Stopp nicht mehr zur Verfügung stände.

Im Jahr 2004 erschien eine ähnlich durchgeführte Studie[4], die ebenfalls Immunglobulin A auf den Schleimhäuten bei Ex-Rauchern untersuchte. Auch hier zeigte sich eine Abnahme von IgA nur wenige Stunden nach der letzten Zigarette.

Eine schlüssige Erklärung konnten die Autoren nicht liefern, außer der Tatsache, dass der Nikotinentzug hierfür nicht verantwortlich gemacht werden kann. Denn alle Teilnehmer hatten Nikotinpflaster erhalten. Die Autoren sahen in dem Abfall von IgA die Ursache für ein häufigeres Auftreten von oberen Atemwegsinfektionen unmittelbar nach dem Rauch-Stopp.

Der Sponsor dieser Studie war Cancer Research UK.

Ein Jahr zuvor veröffentlichte die gleiche Gruppe, ebenfalls von Cancer Research UK gesponsert, eine Studie[5] mit 174 Rauchern. Hier wurden die Erkältungssymptome und im Mund auftretende Aphthen nach dem Aufhören mit dem Rauchen beobachtet und ausgewertet. Auch hier wurde eine deutlich erhöhte Inzidenz beobachtet.

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Bei der Diskussion der Ergebnisse vermuteten die Autoren, dass Aphthen häufiger zu beobachten waren, da der Rauch antibakterielle Eigenschaften besäße, der nach dem Rauch-Stopp nicht mehr vorhanden sei. Also ist Rauch doch ein Medikament, ein natürliches Antibiotikum?

Das häufigere Auftreten von Erkältungssymptomen beruhe auf der Reduktion von IgA in den Schleimhäuten, was ich dann nicht ganz verstehen kann, da ein antibakteriell wirksamer Rauch auch hier seine Wirkung kompensatorisch entfalten und Infekte verhindern sollte?

Allerdings betonten die Autoren auch, dass die beobachteten Veränderungen spätestens nach drei Wochen wieder verschwunden waren. Nach ca. drei Monaten hatte sich die mukoziliäre Clearance deutlich verbessert, was auch die Häufigkeit von Husten stark herabsetzte.

Außerdem deuteten die Autoren an, dass der mit den Entzugserscheinungen verbundene Stress einen negativen Effekt auf das Immunsystem auszuüben scheint, was zu einer erhöhten Infektionsbereitschaft führt.

Fazit

Es scheint nichts Ungewöhnliches zu sein, unmittelbar nach dem Rauch-Stopp mehr gesundheitliche Probleme zu erfahren, besonders in Form von Atemwegsinfektionen. Die Gründe hierfür scheinen weitestgehend unbekannt zu sein. Es sind Veränderungen bei den Immunglobulinen beobachtet worden, die aber auch nur Symptom und keine Ursache darstellen.

Bislang, glaube ich sagen zu können, ist die Hypothese vom Stress aufgrund des Entzugs die einzig plausible, gepaart mit möglichen gesundheitlichen Schäden, die vom Rauchen verursacht worden sind.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 10.01.2023 erstellt.

René Gräber
René Gräberhttps://www.renegraeber.de
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

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