Krebs-Gefahr durch Nahrungsergänzungsmittel?

Die „Bild-Zeitung“ treibt ein neues Ferkelchen durchs Dorf, was allerdings gar nicht so neu ist. Frei nach dem Motto „Öfter mal was Altes“ geraten jetzt in einem Beitrag von Mitte September 2023 Nahrungsergänzungsmittel mit antioxidativen Eigenschaften unter Beschuss [1].

Was machen diese bösen Sachen?

Antwort: „Sie können sehr gefährlich werden“.

So gefährlich wie SARS-CoV-2 vielleicht?

Vielleicht sogar noch gefährlicher, denn „sie lassen Krebstumore wachsen und beschleunigen die Ausbreitung der Krebszellen“.

Na prächtig. Und natürlich wird eine Studie zitiert.

Die Studie dazu wurde von einem Martin Bergö und seinen Kollegen aus dem „angesehenen schwedischen Karolinska-Institut“ durchgeführt. Um welche Studie es sich handelt, das lässt „Bild“ im Dunkeln, denn es wird vorsichtshalber kein Link angegeben, sodass der Leser den Ausführungen hier nur Glauben zu schenken hat. Aber wir haben ja Übung im Glauben von offiziellen Meldungen von Medien und Politik. Denn der Beweis für die Richtigkeit dieser Studie ist die Erwähnung, dass dieses Institut „angesehen“ ist. Dann muss das ja alles richtig sein.

Die neue sensationelle Studie von Anno Tobak

Nichtsdestotrotz glaube ich, diese Studie gefunden zu haben, da laut „Bild“ die Forscher sich „dabei auf Lungenkrebs konzentrierten“. Und hier ist diese Arbeit:

Wenn man sich das Veröffentlichungsdatum der Arbeit anschaut, dann erfährt der Leser, dass diese Arbeit alles andere als neu ist. Denn die Arbeit wurde im Juli 2019 veröffentlicht, also vor satten vier Jahren.

Und auch dieses Thema ist für Meister Bergö alles andere als neu. Denn zum Thema Krebs und Antioxidantien hatte er bereits mehrere Beiträge davor und auch später veröffentlicht, gerade so, als wenn dies ein besonderes Steckenpferd von ihm wäre [2] [3] [4]. Selbstverständlich kommen in diesen Veröffentlichungen Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine denkbar schlecht weg.

Die Studie selbst enthält einige Merkwürdigkeiten. Die Autoren sprechen dauernd vom „Vitamin E“, das bei den Versuchen mit Mäusen zum Einsatz gekommen war und welches das Wachstum von Tumoren und Metastasen deutlich vorangetrieben haben soll. Bei genauerer Lektüre jedoch erfährt der Leser, dass es sich hier nicht um Vitamin E sondern um Alpha-Tocopherol handelt, was nur eine von 16 Formen der Vitamin-E-Familie ist. Man muss hier allerdings den Autoren Recht geben, insofern, dass Vitamin E als Nahrungsergänzung häufig nur in dieser Form angeboten wird, was mitnichten der natürlichen Form von Vitamin E entspricht.

Eine weitere merkwürdige Behauptung ist, dass freie Radikale (ROS) krebshemmende Eigenschaften haben sollen, was für die Antioxidantien bedeutet, dass sie diese krebshemmenden Eigenschaften von ROS hemmen und somit die Entwicklung von Krebs fördern würden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass freie Radikale die Entwicklung von Krebs fördern oder sogar auslösen. Sogar die Hypothese von Krebs als Resultat von Mutationen der DNA, die in der Schulmedizin als „gesichert“ gilt, geht davon aus, dass diese Mutationen durch ROS verursacht werden.

Zum Thema Vitamin E und Krebs und der Rolle von Alpha-Tocopherol hatte ich diesen Beitrag verfasst:

Hier habe ich die entsprechende Literatur dazu zusammengestellt, die zeigt, dass Alpha-Tocopherol keine vergleichbare antioxidative Wirkung hat wie andere Formen von Vitamin E, zum Beispiel Gamma-Tocopherol. Zu allem Überfluss bewirkt die alleinige Gabe von Alpha-Tocopherol, dass die anderen 15 Vitamin-E-Formen verdrängt werden und damit das antioxidative Potenzial der „Supplementierung“ derartig abnimmt, dass keine ausreichende Wirksamkeit mehr gegeben ist. Aber Bergö und Kollegen gehen davon aus, dass das genaue Gegenteil der Fall ist und daher die unterstellte antioxidative Wirksamkeit das bewirkt, was der faktische Mangel an antioxidativer Wirksamkeit fördert: Die Krebserkrankung.

Dazu gesellt sich auch noch die Tatsache, dass Alpha-Tocopherol nicht nur eine geringe antioxidative Wirkung hat, sondern auch noch nach Verbrauch sich in eine oxidative Form, ein Oxidans verwandelt, was für die anderen Vitamin-E-Formen ebenfalls zutrifft. Wenn hier nicht genug Vitamin C angeboten wird, was dafür zuständig ist, dass die Vitamin Es wieder reduziert werden, also in eine antioxidative Form überführt werden, dann haben wir es hier mit einem potenten Oxidans zu tun, was wiederum mit hoher Wahrscheinlichkeit die Entwicklung von Krebs fördert. An diesem Punkt glauben Bergö und seine Kumpanen irrigerweise immer noch, dass eine antioxidative Wirkung von der Substanz ausgeht, obwohl das glatte Gegenteil der Fall ist.

In der vorliegenden Studie von Bergö wird Vitamin C nicht mit einem einzigen Wort erwähnt, was den Grund für die Annahme erhärtet, dass hier das eingesetzte Alpha-Tocopherol nicht nur schwach antioxidativ wirkt, sondern bereits wegen fehlender Reduzierung bereits oxidativ wirksam geworden ist. Kein Wunder also, wenn keine guten und nur schädliche Effekte beobachtet werden konnten.

Tocotrienole, eine weitere Unterklasse des Vitamin E, sind wesentlich effektivere Radikalenfänger, die eigenartiger Weise in vielen der „Vitamin-E-Studien“ nicht zum Einsatz kommen.

Die wenigen Studien, die mit Tocotrienolen im Zusammenhang mit Krebs durchgeführt wurden, konnten zeigen, dass diese Substanzklasse in der Lage ist, bei einer Reihe von Tumorzellen in verschiedenen Geweben eine Apoptose herbeizuführen, also das genaue Gegenteil von dem, was Bergö und seine Mannen herausgefunden haben wollen [5] [6].

Die anderen in den Fußnoten aufgeführten Arbeiten zu diesem Thema von Bergö verfahren im Prinzip nach dem genau gleichen Schema: Alpha-Tocopherol ohne Vitamin C oder mit einem anderen Antioxidans (wo aber fraglich ist, ob selbiges in der Lage ist, Alpha-Tocopherol wieder zu reduzieren) und die Beobachtung, dass in Sachen Krebsentwicklung und fehlender Apoptose alarmierende Beobachtung gemacht werden können.

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Die Unwissenschaftlichkeit des „Bild“-Wissenschaftlers

Aus seinen fragwürdigen Ergebnissen, die immer wieder mit den gleichen fragwürdigen Methoden zustande kommen, leitet er verallgemeinernd ab, dass alle Nahrungsergänzungsmittel Krebserkrankungen fördern. Seine neueste Veröffentlichung vom April 2023 (siehe Fußnote 4) beginnt ebenfalls mit der Behauptung, dass oxidativer Stress die Migration und Metastasen von bösartigen Melanom-Zellen aufhalten würde. Auch hier wieder die Schlussfolgerung, dass Antioxidantien Helfershelfer für die Verbreitung und das Wachstum dieser Zellen sein würden. In dieser Arbeit werden nicht nur Vitamin E (Trolox – ein Vitamin-E-Analog), sondern auch Vitamin A, Carotinoide, Vitamin C, Vitamin A etc. genannt, die alle die Metastasen in Labormäusen zum Florieren brachten.

Oder mit anderen Worten: Vitamine und Antioxidantien sind lebensgefährlich und müssen verbannt werden. Obst und Gemüse mit diesen Inhaltsstoffen sollten demnach schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden, denn laut Anti-Antioxidantien-Guru Bergö müssten Obst und Gemüse die wahre Ursache für das Aufkommen von Krebserkrankungen sein, die Nahrungsergänzungsmittel natürlich mit eingeschlossen.

Welche Arbeit hat zeigen können, dass Obst und Gemüse die Entwicklung von Krebs erzeugen? Gibt es Arbeiten, die gezeigt haben, dass Nahrungsergänzungsmittel dies tun? Wenn ja, welche und warum?

Eigenartigerweise gibt es für das genaue Gegenteil mehr als genug Belege:

So viel Unsinn aus dem Karolinska-Institut kann selbst die „Bild“ nicht unkommentiert stehen lassen. Denn die Autorin schreibt beschwichtigend:

Trotzdem sollte man keine Angst vor Antioxidantien in der Ernährung haben.

Na bitte! Da scheint doch noch ein Rest von funktionierendem logischen Verstand übrig geblieben zu sein, ganz im Gegensatz zum Karolinska-Bergö.

Denn der tönt:

Desto älter man ist, desto größer ist das Risiko, an Krebs zu erkranken oder bereits einen unentdeckten kleinen Tumor zu haben. In diesem Fall könnte es bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dazu kommen, dass er wächst. Überhaupt brauchen gesunde Menschen keine Nahrungsergänzungsmittel, wenn sie sich normal ernähren.

Meine Frage wäre hier sofort: Welche Studie gibt es an älteren Menschen, nicht an Labormäusen, die hat zeigen können, dass kleine Tumore in diesen älteren Menschen nach oder aufgrund vom Genuss von Nahrungsergänzungsmitteln anfingen zu wachsen? Oder werden hier Labormäuse und ältere Menschen gleichgesetzt?

Wenn man sich den Einsatz der experimentellen Gen-Injektionen anschaut, wo gezielt auf ältere Menschen geschaut wurde bei der Verabreichung der Gen-Injektionen, dann sehe ich gewisse Parallelen, die einem gleichlaufenden Muster folgen: Man benutzt ältere Menschen und Labormäuse, um bestimmte Botschaften wissenschaftlich zu begründen.

Bergö spricht sich aus

Wer ist Bergö?

Auf der Webseite [7] des Karolinska-Instituts stellt er sich vor und zwar in einer sehr auffälligen Art und Weise. Gleich im ersten Absatz zeigt er Bekennertum und zwar zur Agenda 2030, anstatt sich selbst und seinen Arbeitsbereich vorzustellen, wie dies sonst üblich ist. Sein bescheidener Beitrag zur Durchsetzung der Agenda 2030 scheint zu sein, durch pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen alles Alternative zur Schulmedizin und Pharmaindustrie zu diskreditieren und den Boden dafür zu bereiten, alternative Substanzen und Heilmethoden zu verbieten, wie sich dies für eine Ein-Welt-Regierung geziemt.

Also auch hier steht die Ideologie der Globalisten an erster Stelle, wenn es darum geht, seine eigene Identität dem Leser vorzustellen. Ein Wissenschaftler würde sich und seine Arbeit/wissenschaftliche Zielsetzung in den Vordergrund stellen. Bergö hält es für wichtiger, dem Leser klarzumachen, dass er ein Vasall der Globalisten ist und Wissenschaft erst an zweiter Stelle zu stehen hat.

So sehen seine Arbeiten dann auch aus…

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Quellen:

Beitragsbild: pixabay.com 17- Matvevna
Dieser Beitrag wurde am 17.10.2023 erstellt.
René Gräber
René Gräberhttps://www.renegraeber.de
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

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