Gesundheitskiller Endotoxine

In diesem Beitrag geht es um einen wenig bekannten „Gesundheitskiller“ den die meisten Menschen gar nicht kennen: Endotoxine. Dazu klären wir zuerst was diese Endotoxine eigentlich sind. Da diese Endotoxine mit bestimmten Bakterien zu tun haben, könnte man meinen, dass:

a) das Immunsystem schon dagegen vorgehen wird, oder

b) das man einfach die Bakterien „tötet“ (Antibiotika), oder

c) direkt gegen die Endtoxine vorgeht.

Ganz so einfach ist es nicht. Denn eine Sache wird sehr oft übersehen: Milliarden von Bakterien in unserem Darm. Und da kommt dann auch die Ernährung ins Spiel.

Dieser Beitrag ist keine „leichte Kost“, aber es lohnt sich.

Jetzt aber erst einmal zu der Frage:

Was sind Endotoxine eigentlich?

Endotoxine sind toxische Substanzen (giftig für unseren Körper), die in der äußeren Zellmembran von bestimmten gramnegativen Bakterien vorkommen.

Heute wird das Wort „Endotoxin“ oft synonym für „Lipopolysaccharid“ (LPS) verwendet.

Bei den LPS handelt es sich um relativ große Moleküle, die aus einem Lipid und einem Polysaccharid bestehen, welches letztliche bakterielle Toxine sind.

Die Zusammensetzung von LPS besteht aus drei Teilen: Das O-Antigen, das Core-Oligosaccharid und Lipid A.

Endotoxine (als auch Mykotoxine) spielen eine gewichtige Rolle bei der Entstehung von chronischen degenerativen Erkrankungen. Da stellt sich sofort die Frage, wo diese Endotoxine überhaupt herkommen?

In der Regel lassen sich diese Endotoxine auf den äußeren Schichten der Membran von gramnegativen Bakterien finden. Das widerspricht in gewisser Weise der Bedeutung des Wortes „Endotoxin“, wo man die Substanz im Inneren der Bakterien vermuten würde. Diese Form der Toxine gibt es auch, haben aber häufig nichts mit LPS zu tun.

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Die LPS produzierenden Bakterien befinden sich im Darm. Bei der Aufnahme von komplexen Kohlenhydraten in der Nahrung, die von unserem Verdauungssystem nicht aufgeschlossen werden können, dienen diese Kohlenhydrate diesen Bakterien als Nahrung und lassen sie wachsen und sich vermehren.

Beim Absterben dieser Bakterien wird LPS freigesetzt, was zu einer Reihe von negativen Konsequenzen führen kann, wie zum Beispiel einem Leaky-Gut-Syndrom, allergischen Reaktionen, in schlimmen Fällen sogar zu Organschäden und Sepsis. Solche „schlimmen Fälle“ landen aber alle in einer Klinik.

LPS hat bei den Bakterien eine Reihe von Funktionen:

Sie sorgen für die strukturelle Integrität der Bakterien und beschützen die Zellmembran vor einer Reihe von Angriffen durch bestimmte Chemikalien (meist von konkurrierenden Bakterien). LPS ist das am häufigsten vorkommende Antigen auf den Zelloberflächen der meisten gramnegativen Bakterien. Sie machen z.B. über 80 % der äußeren Membran von E. Coli und Salmonella aus.

Eine Einschätzung der Gefährlichkeit von LPS bei E. Coli hatte ich im Rahmen der EHEC- Hysterie im Jahr 2011 diskutiert:

Die Endotoxine katalysieren darüber hinaus eine Reihe von metabolischen Reaktionen, die Tryptophan im Gastrointestinaltrakt zu Serotonin überführen. Serotonin wird ja als das „Glückshormon“ bezeichnet, was Grund zur Annahme gibt, dass viel Serotonin viel Glückseligkeit bedeuten muss.

Dementsprechend versucht die Schulmedizin bei Depressionen (quasi das Gegenteil der Glückseligkeit), die Konzentration von Serotonin bei den Patienten zu erhöhen. Und schon soll angeblich das Problem gelöst sein. Bei dieser Theorie gibt es leider nur ein paar Probleme, wie ich in einem anderen Beitrag versucht habe zu zeigen:

Aber: hohe Konzentrationen von Serotonin lösen nicht nur nicht das Problem, sondern kommen mit eigenen Problemen für die Gesundheit einher. Denn hohe Konzentrationen an Serotonin beeinträchtigen den Stoffwechsel. Genauer gesagt behindern sie die Fähigkeit des Organismus, in den Mitochondrien entsprechende Mengen an Energie (ATP) zu generieren, was letztlich zu Müdigkeit, Schlappheit etc. führt. Und die herabgesetzte Stoffwechselrate führt schlussendlich zu einer (meist unerwünschten) Gewichtszunahme.

Während Endotoxine typischerweise mit gramnegativen Bakterien assoziiert sind, werden Mykotoxine von Mikropilzen und Hefen (eine Form von einzelligen Pilzen) produziert. Eine bekannte Form ist Candida Albicans.

Mykotoxine, wie zum Beispiel bei Schimmel, enthalten unter anderem flüchtige organische Verbindungen (VOC) und verbreiten damit einen meist unangenehmen Geruch, der für sich alleine in der Lage sein kann, jemanden erkranken zu lassen. Nicht umsonst heißt es bei Schimmelbildungen in Gebäuden, dass gut gelüftet werden muss, um:

a) die Schimmelbildung zu unterbinden und

b) die vom Schimmel ausgehenden flüchtigen Verbindungen zu beseitigen.

Das toxische Reservoir in uns

Es klingt fast grotesk, aber wir tragen das „Unheil“ in uns, und zwar im Darm.

„Der Tod sitzt im Darm“ sagte schon Hippokrates. Und wir werden dieses „Unheil“ auch immer so lange pflegen, wie wir ihm Nährstoffe zu führen.

Das Ganze wird dann noch verstärkt, wenn ernährungsbedingte oder umweltbedingte Veränderungen bei den Aktivitäten von bestimmten Genen auftauchen (epigenetische Faktoren). Das kann eine Produktion von Enzymen und Proteinen initiieren, wie zum Beispiel von Amylasen und Cellulasen, die in der Lage sind, diese Nahrungsbestandteile in Bausteine für Toxine/Mykotoxine umzufunktionieren.

Damit hätte man einen internen „Verbrennungsmotor“, der fortwährend den Aufbau von Toxinen gewährleistet, wobei die gebildeten Toxine eine Art positives Feedback zur Produktion von noch mehr Toxinen verursachen. Die Folge sind in der Regel Entzündungsprozesse, die im Laufe der Zeit chronifizieren und damit Grundlage für die bekannten und häufigsten degenerativen chronischen Erkrankungen sind.

Wenn dieser Teufelskreis von Toxin-Produktion und daraus folgender Mehr-Produktion nicht durchbrochen wird, besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für gesundheitliche Schäden.

Aber wie durchbricht man diesen Teufelskreis? Wie kann ich meine Gene abschalten, die diese Produktion zu unterstützen scheinen?

Der erste Schritt zur Durchbrechung des Teufelskreises ist die „Aufforstung“ der Darmbakterien-Landschaft (Darmmilieu) mit nützlichen Bakterien, wie zum Beispiel Bifidobakterien und Lactobakterien, aber auch nützliche Formen von Hefe, wie Saccharomyces boulardii.

Saccharomyces boulardii wird in der Regel von gut informierten Ärzten den Patienten verschrieben, die Antibiotika einnehmen müssen. Der Grund: Saccharomyces wird nicht von Antibiotika beschädigt oder vernichtet.

Ein intermittierender Einsatz von aktivierter Kohle, Heilerde, Zeolith und Chlorella sind ein erfolgreiches Rezept, um Endotoxine aus dem Organismus zu entfernen. Bei den Medikamenten möchte ich der Vollständigkeit halber noch das Cholestyramin erwähnen,  ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Senkung von Serum-Cholesterin.

In schweren Fällen kann es sogar notwendig werden, dass man Antibiotika zum Einsatz kommen lassen muss, um den Darm zu „sterilisieren“, was aber eher eine seltene Ausnahme sein dürfte; ich höre jedenfalls sehr selten (alle paar Jahre), dass dies Patienten „durchgemacht“ hatten.

Der erste wichtige Schritt zur Veränderung der Bakterien-Landschaft im Darm ist der Entzug von „Nahrungsmitteln“ für die schädlichen Bakterien. Und das sind, wie bereits erwähnt, komplexe Kohlenhydrate und Stärke, die es zu vermeiden gilt.

Bei den Strategien für die Eliminierung von Mykotoxinen sieht es sehr ähnlich aus. Allerdings kommen die meisten Mykotoxine mit der Nahrung in unseren Organismus. Der Grund hierfür ist, dass diese Toxine durch Lagerung und Transport entstehen. Im Allgemeinen sind rund 10 % der Nahrungsmittel damit kontaminiert, wenn sie ausgeliefert werden. Beim Erreichen der Lagerhallen von Supermärkten etc. ist das Maß der Kontaminierung bereits auf 25 % angestiegen. Um hier diesen Toxinen zu entgehen, ist es geraten, auf Produkte von ortsnahen Erzeugern zurückzugreifen.

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Serotonin = toxisch?

Die Dosierung macht das Gift, so auch bei Serotonin. Zu hohe Serotonin-Konzentrationen können das Serotonin-Syndrom auslösen, das schlimmstenfalls sogar tödlich enden kann.

Zu den Symptomen in leichten Fällen gehören hoher Blutdruck und eine schnelle Herzfrequenz, in der Regel ohne Fieber. Zu den Symptomen in mittelschweren Fällen gehören hohe Körpertemperatur, Unruhe, erhöhte Reflexe, Zittern, Schwitzen, erweiterte Pupillen und Durchfall. In schweren Fällen kann die Körpertemperatur auf über 41° C ansteigen. Zu den Komplikationen können Krampfanfälle und ein starker Muskelabbau gehören.

Das Serotonin-Syndrom wird in der Regel durch die Einnahme von zwei oder mehr serotonergen Medikamenten oder Drogen verursacht. Dazu gehören selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), trizyklische Antidepressiva (TCA), Amphetamine, Pethidin (Meperidin), Tramadol, Dextromethorphan, Buspiron, L-Tryptophan, 5-Hydroxytryptophan, Johanniskraut, Triptane, Ecstasy (MDMA), Metoclopramid oder Kokain. Die erwähnten Symptome treten bei etwa 15 % der Überdosierungen von SSRI als eine vorhersehbare Folge eines Überschusses an Serotonin im zentralen Nervensystem auf.

Wenn also zu einer medikamentösen Therapie gegen Depressionen, basierend auf einer Erhöhung der Serotonin-Spiegel, Endotoxine zusätzlich eingreifen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für diese Interaktion zwischen Medikament und Endotoxinen und den daraus resultierenden Nebenwirkungen signifikant erhöht.

Unter diesen Voraussetzungen sollten auch Nahrungsmittel, die reich an Tryptophan sind, reduziert werden, da Tryptophan zu Serotonin „umgebaut“ werden kann. Mehr dazu in meinem Beitrag:

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Dieser Beitrag wurde am 03.09.2023 erstellt.

René Gräber
René Gräber
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

1 Kommentar

  1. Hallo Herr Gräber, irgendwo kommt Fibromyalgie vor. 3 Freundinnen hatten Fibromyalgie. Die eine seit 40 Jahren. Ich habe die Powertube von Martin Frischknecht. Alle 3 haben das ausprobiert. 3×7 min. Hand / Fuß über kreuz beide Seiten. Alle 3 waren danach schmerzfrei. Die Freundin die das seit 40 Jahren hatte hat nur kleine zeitbegrenzte Rückfälle bei extremem Stress. Die anderen hatten keine Rückfälle mehr.
    Die PT hat mir schon bei vielen anderen Krankheiten geholfen. Prostata, Gürtelrose, Röteln, Rippenprellung, ohne Schmerzmittel!. Tinnitus.
    Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit.
    P.S. Wir hatten uns mal auf der Gesundheitsmesse in Limburg getroffen

    Antwort René Gräber:
    Ja, in Limburg. Ich erinnere mich 🙂 Herzliche Grüße und vielen Dank für die Info. Die Powertube schaue ich mir nochmal an.

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