Vorsicht! Wegovy – Das neue „Abnehmmittel“

Wegovy – so heißt der neue Superstar unter den Abnehmmitteln. Und die besonders gute Nachricht ist, dass das Präparat, welches zunächst von Novo-Nordisk als Injektion entwickelt wurde, jetzt auch als orale Darreichungsform existiert. Und niemand Geringeres als Pfizer ist für diesen revolutionären Schritt bei der Gewichtskontrolle durch Wegovy-Pillen verantwortlich, wieder einmal.

Diese „frohe Botschaft“ wurde am 22.05.2023, also sehr aktuell, von Reuters [1] veröffentlicht, gefolgt von den besonders wichtigen Informationen zu den Aktienkursen der beiden Pharmafirmen, die deshalb netterweise um einige Prozentpunkte gestiegen waren.

Richtig, ich vergaß vollkommen, dass es hier um ein Geschäft geht und nicht um Gesundheit, bestenfalls um das Geschäft mit der Gesundheit. Da dürfen natürlich Aktienkurse nicht fehlen.

Was ist Wegovy?

Der generische Name für Wegovy lautet Semaglutid. Es handelt sich hier um ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, welches auch zur „langfristigen Gewichtskontrolle eingesetzt wird“, wie Wikipedia ausführt.

Langfristige Gewichtskontrolle? Das hört sich danach an, dass die Injektionen bzw. Pillen mit der Substanz keinesfalls kurzfristig, zum Beispiel in Form einer Abnehm-Diät, zum Einsatz kommen, sondern weit darüber hinaus. Ist das also mit ein Grund, warum die Aktienkurse steigen?

Die Substanz wird als GLP-1-Rezeptoragonist bezeichnet, was bedeutet, dass sie die Wirkung des körpereigenen GLP-1 (Inkretin-Glukagon-ähnliches Peptid-1) nachahmt. Diese Substanzklasse wird auch als „Inkretinmimetika“ bezeichnet. Was bewirken diese?

Bei Typ-2-Diabetikern wird GLP-1 nur unzureichend produziert, was durch die Gabe des Semaglutids kompensiert werden soll. Natürliches GLP-1 ist ein Peptidhormon, welches die Ausschüttung von Insulin erhöht, falls der Blutzuckerspiegel (Glukose-Spiegel) ansteigt, wie es immer dann der Fall ist, wenn Nahrung zugeführt wird.

Wie aus dem Schaubild ersichtlich, bewirkt GLP-1 neben der Stimulation der Insulinfreisetzung auch noch eine Hemmung der Freisetzung von Glukagon. Letzteres ist ein Hormon, welches den Blutzuckerspiegel erhöht, indem es Glykogen in der Leber zu Glucose umwandelt.

Bild 1

Übrigens: Wenn Dich solche Informationen interessieren, dann fordere unbedingt meinen kostenlosen Abnehm-Newsletter dazu an:
 Und wie man aus den Unterlagen der EMA [2] entnehmen kann, scheint die Substanz „unter anderem den Appetit zu regulieren, indem es das Sättigungsgefühl steigert und gleichzeitig die Nahrungsaufnahme, das Hungergefühl und das Verlangen nach Nahrung reduziert“.

Und damit hätte man ein neues umsatzträchtiges Medikament im Markt, was hoffentlich die Erinnerung an die damaligen Fehlschläge der Appetitzügler (pulmonale Hypertonien und Herzklappenschäden) und Abnehmen-Diäten vergessen macht.

Genauer gesagt hat man aus einem Diabetes-Medikament für den Markt einen Appetitzügler gebastelt, der mehr Umsatzvolumen verspricht als ein Diabetes-Medikament alleine.

Dementsprechend sieht auch die Indikationsbeschreibung aus. Denn so wird Wegovy eingenommen:

Wegovy wird zusammen mit einer Diät und körperlicher Aktivität angewendet, um Menschen zu helfen, Gewicht zu verlieren und ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten. Es wird bei Erwachsenen verwendet, die folgende Merkmale aufweisen:

einem BMI von 30 kg/m2 oder mehr (Fettleibigkeit) oder

einem BMI von mindestens 27 kg/m2, aber weniger als 30 kg/m2 (Übergewicht), die gewichtsbedingte Gesundheitsprobleme haben (z. B. Diabetes, Bluthochdruck, abnormale Blutfettwerte, Atemprobleme während des Schlafs, die sogenannte obstruktive Schlafapnoe, oder eine Vorgeschichte mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder Blutgefäßproblemen).

Zur Effektivität von Wegovy weiß die EMA in ihrer Veröffentlichung vier Studien zu zitieren, von denen drei signifikante Gewichtsverluste im Vergleich zu Placebo attestieren. Jedoch klingen die EMA-Ausführungen eigenartig. Und es ist noch eigenartiger, dass keine Links zu diesen angeblichen Studien geliefert werden.

Die beste Studie jedoch ist die Studie Nummer 3, die die Herzen der Aktionäre höher schlagen lässt. Denn hier wurden 902 Probanden, die 20 Wochen das Präparat erhalten hatten, beobachtet, wie sich die Entwicklung des Körpergewichts nach Absetzen von Wegovy gestaltete. Denn nach weiteren 48 Wochen nahm die Gruppe, die auch weiterhin Wegovy einnahm, weitere acht Prozent des Körpergewichts ab, während die Kontrollgruppe, die auf ein Placebo umgesetzt wurde, durchschnittlich sieben Prozent Körpergewicht zunahm.

Die stolze Schlussfolgerung hier: Man muss durchgehend Wegovy einnehmen, um eine Zunahme des Körpergewichts zu verhindern. Fürwahr eine frohe Botschaft für alle Wegovy-Aktionäre.

Eine lebenslange Einnahme also, um Übergewicht zu vermeiden? Das scheint in der Tat die Lösung zu sein, die die Pharmaindustrie für uns bereithält.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Wenn man den Teufel mit dem Beelzebub austreibt

Medikamente sind mit Nebenwirkungen verbunden. So stellt sich auch hier die Frage, wie sieht es mit den Nebenwirkungen von Wegovy aus?

Die EMA zeigt auch in dieser Kategorie ihren Charakter als Werbeveranstaltung für die Pharmaindustrie. Denn aus der eben zitierten Webseite entnimmt der Leser nur dieses:

Die häufigsten Nebenwirkungen von Wegovy (die mehr als 1 von 10 Personen betreffen können) sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen.
Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Wegovy berichteten Nebenwirkungen und Einschränkungen finden Sie in der Packungsbeilage.

Wenn man jetzt den Link zur Packungsbeilage anklickt, dann hatte ich erwartet, die ganze Liste von Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu sehen. Stattdessen wird eine Webseite aufgemacht, die dem Leser erklärt, was eine Packungsbeilage ist. So geht Aufklärung und Transparenz durch die EMA!

Auf Drugs.com [3] sieht es dagegen etwas anders aus. Hier wird der Leser deutlich besser informiert.

Bei den Nebenwirkungen wird dieser gleich zu Beginn mit einer „Warnung“ begrüßt. Und diese Warnung bezieht sich auf die (neuartige) orale Gabe von Wegovy und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Schilddrüsen-Krebs.

Aber Pfizer und Novo-Nordisk wollen doch, dass alle Kunden ihr Produkt lebenslang nehmen, oder? Und das trotz erhöhtem Risiko für Schilddrüsen-Krebs? Da können die Firmen dann schon mal die Produktion für ihre Krebsmedikamente intensivieren, um doppelt Kasse zu machen.

Ist das die einzige Nebenwirkung, die man von Seiten der Pharmaindustrie in üblicher Manier leugnen kann?

Laut Drugs.com wird auch hier, wie bei den Nebenwirkungen der „Coronaimpfungen“ üblich, explizit betont, dass es Krebsfälle im Zusammenhang mit der Medikation gegeben habe, woraus sich aber noch kein kausaler Zusammenhang ableiten ließe. Warum dann die Warnung eingangs?

Weniger zweifelhaft sehen dann andere Nebenwirkungen aus:

Verdauungstrakt:

Sehr häufig (zehn Prozent und häufiger) – Übelkeit (bis 44 Prozent), erhöhte Amylasen (bis 13 Prozent), erhöhte Lipasen (bis 22 Prozent), Durchfall (30 Prozent), Erbrechen (24 Prozent), Verstopfung (24 Prozent), Bauchschmerzen (20 Prozent) etc.

Häufig (1,0-10 Prozent) – Verdauungsstörungen, Aufstoßen, Blähungen, Reflux, Gastroenteritis, Blähbauch etc.

Augen:

Bei bestehendem Typ-2-Diabetes scheint die Substanz die Ausbildung einer diabetischen Retinopathie zu begünstigen.

Stoffwechsel:

Sehr häufig – Unterzuckerung in Kombination mit Insulin (bis 30 Prozent) (Hinweis auf eine schlechte Steuerbarkeit der Substanz beim Einsatz bei Diabetikern)

Häufig – Unterzuckerung (die Wiederholung scheint darauf hinzudeuten, dass Unterzuckerungen auch ohne Insulin auftreten), Appetitverlust und Gewichtsverlust.

Eigenartig: Bei Appetitverlust und Gewichtsverlust wird lustigerweise die Indikation zur Nebenwirkung. Daraus ergibt sich die schizophrene Frage, wie kann ich mein Gewicht reduzieren, ohne dass das Medikament bei mir einen Verlust von Appetit und Gewicht provoziert?!

Leber:

Häufig – Gallensteine

Andere Nebenwirkungen:

Sehr häufig – Fatigue (elf Prozent), Kopfschmerzen (14 Prozent)

Häufig – Schwindel, Hypotonie, orthostatische Disregulation, Haarverlust, Verwirrtheit, Husten, Depressionen, hohe Herzfrequenzen, Fieber, verschwommenes Sehen, Albträume, Atembeschwerden etc.

In den Postmarketing Reporten wurden Nierenschäden beobachtet bzw. eine Verschlimmerung von chronischen Nierenleiden bis hin zu Nierenversagen.

Fazit

Wegovy ist ein neuer Appetitzügler, der den Weg der alten, inzwischen vom Markt genommenen Präparate zu gehen scheint: Einnahme ohne absehbares Ende und kaum abzusehende Nebenwirkungen im Großformat, die nur noch durch rhetorische Nebelbomben (kein kausaler Zusammenhang) klein gehalten werden können.

Dabei ist es die Pharmaindustrie, die bei statistisch signifikanten Zusammenhängen in Bezug auf die Wirksamkeit ihrer Präparate sofort diese als kausal = evidenzbasiert einstuft, bei den Nebenwirkungen, vor allem wenn die signifikant häufiger auftreten als unter Placebo, diese Messlatte dann nicht mehr gelten lassen.

Fazit vom Fazit: Unter diesen Voraussetzungen, die in gewisser Weise an die Einschätzung der Nebenwirkungen der „Coronaimpfungen“ erinnern, dürfte vielleicht auch Contergan eine Chance haben, bald wieder zugelassen zu werden? Denn wer erinnert sich noch an den Skandal in den 1960er Jahren? Die Medikamente, die wir heute haben, sind ähnlich desaströs, wobei Wegovy das Zeug zu haben scheint, hier in ein paar Skandal-Fußstapfen zu treten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:
 Quellen: 

[1] Novo Nordisk, Pfizer weight-loss pills work as well as shots | Reuters
[2] Wegovy | European Medicines Agency
[3] Semaglutide Side Effects: Common, Severe, Long Term – Drugs.com

Beitragsbild: pixabay.com – Bru-nO

Dieser Beitrag wurde am 15.06.2023 erstellt.

René Gräber
René Gräberhttps://www.renegraeber.de
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Zu allen Aussagen finden Sie immer eine eine externe Quelle oder Studie. Eine Identifizierung der Quelle ist somit jederzeit möglich - ganz im Gegensatz zu zahlreichen bekannten Medien, die diese Links nicht setzen oder die vollständige Quelle nicht angeben.

- Anzeige -Buch: Die Akte Corona
- Anzeige -Buch: Heilung der Gelenke

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren