ÖKO-TEST und die giftigen Erdbeeren

“Konventionelle Erdbeeren” gehören so ziemlich zu den am stärksten belasteten Lebensmitteln. Besonders die Konzentration von Pestiziden ist im Vergleich zu anderem Obst sehr hoch.

ÖKO-TEST hatte mal das gemacht, wofür ich diese Gesellschaft schätze: Lebensmittel und andere Produkte auf Gifte, Zusatzstoffe usw. zu untersuchen. Laut Angaben verschiedener Quellen hat  ÖKO-TEST im April/Mai 2018 „Früherdbeeren“ von 10 Supermärkten und Discountern im Labor untersuchen lassen. Insgesamt wurden 30 Proben auf mehr als 500 verschiedene Pestizide untersucht. Und die Ergebnisse waren alles andere als ermutigend.

Nur drei der 30 Proben waren komplett frei von Pestiziden. In den 27 anderen Proben ließen sich bis zu sechs verschiedene Pestizide nachweisen. Mit von der Partie waren auch Pestizide, die in Deutschland bereits verboten sind. Eins davon ist Bupirimat, das über den Import aus Spanien und/oder Marokko dann doch wieder auf dem deutschen Markt und deutschen Tellern landet.

Interessant ist auch, dass Bupirimat in Deutschland zwar verboten, in Spanien aber erlaubt ist, obwohl beide Länder sich in der EU befinden.

Frage: Wozu eine EU, wenn jeder machen darf, was er will? Das ist zwar ein anderes, politisches Thema. Aber in diesem Zusammenhang hat es unmittelbare Konsequenzen für die Gesundheit der Konsumenten, die Erdbeeren und keine Pestizide zu sich nehmen wollen.

Warum ist Bupirimat so bedenklich? Es gibt überzeugende Hinweise/Beweise, dass das Pestizid antagonistische Effekte bei Androgenrezeptoren und damit negative Einflüsse auf das Reproduktionssystem von Mensch und Tier ausübt (Anti-androgenic activities of environmental pesticides in the MDA-kb2 reporter cell line. – PubMed – NCBI). Die anderen Pestizide werden namentlich nicht genannt. Aber in allen Beiträgen geht man davon aus, dass eine Reihe dieser Pestizide krebserzeugende Wirkungen mit sich bringen.

Spitzenreiter in der Liste der vergifteten Erdbeeren (bei Schneewittchen war es ein vergifteter Apfel) waren 2018 die von Rewe, die fünf verschiedene Pestizide in einer Konzentration von vier Milligramm pro Kilogramm aufwiesen.

Zwar waren nicht alle der untersuchten 3 Chargen der Rewe-Erdbeeren gleich stark belastet, doch erhielt der Artikel trotzdem insgesamt ein „ungenügend“. Denn schließlich weiß kein Verbraucher, ob er noch tolerable oder akut gesundheitsbedrohliche Früchte isst. Note „6“ bedeutet, dass die Erdbeeren auf gar keinen Fall verzehrt werden dürfen. Die gefundenen Giftmengen bringt keine böse Stiefmutter, sondern nur die Nahrungsmittelindustrie zustande.

Neben Rewe wurden auch Erdbeeren von Aldi Nord und Süd, Kaufland, Lidl, Netto, Norma, Penny, Real, Norma und Edeka getestet. Aber auch hier gab es keine Probe, die über die „Note 4“ hinauskam. Über Geschmack und Inhaltsstoffe der ausländischen Erdbeeren gibt es keine Angaben, weder vom Test, noch von den zitierten Beiträgen.

Man darf aber davon ausgehen, dass bei längerer Lagerung und/oder Lieferzeit, was bei Spanien und Marokko mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall ist, die Nährstoffe in den Früchten degenerieren, ganz oder teilweise. Damit hätten wir pseudo-gesunde Erdbeeren mit reduzierten Nährstoffinhalten, dafür aber erhöhte Konzentrationen mit krankmachender Chemie.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Nahrungsmittelindustrie und die kaputte Ökologie

Die Nahrungsmittelindustrie bringt es nicht nur fertig, nährstofffreie Nahrungsmittel zu produzieren und den Mangel an Nährstoffen mit krankmachender Chemie zu kompensieren. Vielmehr bringt sie es auch fertig, die Ökologie, in deren Rahmen diese Nahrungsmittel produziert werden, ebenso zu ruinieren wie die Gesundheit ihrer Opfer. Dieses „Erdbeeren-Beispiel“ aus Spanien und Marokko ist dafür keine Ausnahme.

Die chemischen Erdbeeren aus Spanien werden bezeichnenderweise in einer Region produziert, die als die niederschlagsärmste Region Spaniens bezeichnet wird. Wassermangel ist hier die Regel. Jährlich sinkt der Grundwasserspiegel um rund zehn Meter. Grund hierfür sind nicht nur die geringen Niederschläge, sondern in erster Linie die extensive künstliche Bewässerung der Erdbeerfelder (und anderer Monokulturen).

Ihre Felder mit Wasser zu versorgen, haben viele der Farmer eigene, aber illegale Brunnen gebohrt/gebaut, die bis zu einigen 100 Metern in die Tiefe gehen. Man schätzt, dass es rund 500.000 solcher illegalen Brunnen gibt. Heute schon trocknen aufgrund des Wassermangels Flüsse aus und die gesamte Region in Südspanien droht auf absehbare Zeit zu „verwüsten“.

Spaniens bekanntester Nationalpark und UNESCO-Welterbe, der Coto de Doñana, steht kurz vor der Austrocknung und Versalzung, weil Meerwasser in die Region eindringt. Dem Brut- und Rastgebiet für seltene Vögel droht dadurch die Zerstörung. Die EU übt zwar Druck auf die spanische Regierung aus, den Missstand zu beseitigen, subventioniert aber gleichzeitig die verheerende Landwirtschaft in der Region.

Man muss sich dieses Szenario einmal bildlich vor Augen halten: Wir verwüsten die Ökologie eines ganzen Landstrichs, damit wir nährstofffreie Lebensmittel erhalten, die so voller Chemie sind, dass sie auch uns, den Konsumenten, gleich mit verwüsten.

Und das Ganze wird auch noch, laut „Epoch Times“, von der EU mit Zuschüssen bedacht. Kein Wunder also, wenn hier Pestizide zum Einsatz kommen, die in Ländern wie Deutschland aufgrund gesundheitlicher Erwägungen verboten sind. Wir erfahren aus dem Beitrag der „Epoch Times“ auch, dass sage und schreibe 40 Prozent der gesamten Fläche Spaniens von der Wüstenbildung betroffen sind. Da soll noch jemand sagen, dass die Nahrungsmittelindustrie keine ganze Arbeit leistet!

Eine patriotische Empfehlung von ÖKO-TEST

Die Experten von ÖKO-TEST geben den Rat, die spanischen und marokkanischen Erdbeeren zu vermeiden und auf deutsche Erdbeeren zu warten, die ab Mitte Mai oder im Juni erntereif werden. Angeblich sind diese Erdbeeren „aus deutschen Landen frisch auf den Tisch“ weniger mit Pestiziden belastet und schmecken besser.

Aus eigener Erfahrung würde ich das mit dem Geschmack sofort bestätigen und auf jeden Fall auf deutsche Erdbeeren warten. Diese sind auch nicht „unbelastet“ scheinen aber gemäß GABOT bei QS-zertifizierten Landwirten deutlich besser zu sein, Zitat:

„Bei 131 Proben und somit bei rund zwei Dritteln aller untersuchten Erdbeer-Proben wurden maximal drei unterschiedliche Wirkstoffe nachgewiesen. Am häufigsten konnten hierbei die gegen Pilzbefall eingesetzten Fungzide Fludioxoni (145 Nachweise), Cyprodinil (117 Nachweise), Trifloxystrobin (85 Nachweise), Isofetamid (56 Nachweise) sowie Fluopyram (32 Nachweise) detektiert werden.“ (Quelle: gabot.de)

Nochmal zurück zum Ökotest:

An dieser Stelle überraschten die Testergebnisse vom Mai 2023. Die konventionell angebauten spanischen Billig-Erdbeeren von Lidl („befriedigend“) und Aldi Nord („ausreichend“) waren komplett frei von Pestizid-Rückständen. Das traf bei den Untersuchungen von ÖKO-TEST nur auf 3 weitere Proben von Bio-Erdbeeren zu und zwar auf die Edeka, Rewe und Denn´s. Edeka und Rewe erzielten im Test als einzige ein „Gut“, weil die Artikel in anderen Punkten besser beurteilt wurden. Dazu gehörten die mit „befriedigend“ bewertete Überwachung der Arbeitnehmerrechte (Corporate Social Responsibility, CSR), belegte Lieferketten sowie bessere Bewässerungs- und Pestizid-Managements.

In den Bio-Erdbeeren von Tegut wurde das Pestizid Spinosad nachgewiesen und erhielten daher nur „ausreichend“. In den Erdbeeren von Aldi Süd und Norma fanden die Chemiker neben weiteren Pestiziden das Fungizid Bupirimat. Diese beiden Artikel fielen bei ÖKO-TEST mit „ungenügend“ komplett durch. Kontaminationen waren auch der Grund, die Erdbeeren von Netto und Penny mit „mangelhaft“ zu  bewerten.

Ein „Ausreichend“ kassierten die konventionell angebauten spanischen Erdbeeren von Kaufland, Rewe und Edeka sowie die ägyptischen Früchte von Globus.

Vielleicht wartet ÖKO-TEST im kommenden Jahr den Beginn der deutschen Erdbeer-Saison ab. Dann erfahren wir, wie es hierzulande mit der Pestizid-Belastung bestellt ist. Doch Gründe, heimische Produkte vor ausländischen zu bevorzugen gibt es auf jeden Fall. Denn lange Transportwege und Lagerungszeiten zerstören wertvolle Nährstoffe in Obst und Gemüse. Heimische Produkte benötigen nur kurze Transportwege und Lagerungszeiten, was den Nährstoffverlust deutlich reduziert. Zudem ist die Lieferkette weniger energieintensiv.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Welche Pestizide können überhaupt in deutschen Erdbeeren sein?

Leider ist die Liste der in Deutschland beziehungsweise der EU zugelassenen Insektizide für die Anwendung bei Erdbeeren immer noch ellenlang. Deswegen zeige ich Ihnen hier die möglichen Chemie-Zutaten. (Stand: April 2020). In Klammern ist die Indikation genannt:

Herbizide:

  • Flumioxazin (Ein- und zwiekeimblättrige Unkräuter)
  • Phenmedipham (Zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Dimethenamid-P (Zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Glyphosat (Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Pendimethalin (Zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Propyzamid (Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Flufenacet (Schadgräser)

Fungizide:

  • Definoconazol (Mehltau)
  • Fluxapyroxad (Mehltau)
  • Ampelomyces quisqualis (Mehltau)
  • Trifloxystrobin (Mehltau)
  • Dithianon (Mehltau)
  • Fosetyl (Falscher Mehltau u.a. Fungi)
  • Bupirimat (Mehltau)

Insektizide:

  • Metarhizium anisopliae (Pilzsporen gegen den Dickmaulrüssler)
  • Spirotetramat (Blattläuse)
  • Hexythiazox (Spinnmilben)
  • Dazomet (Insektizid und Fungizid)
  • Pirimicarb (Blattläuse)
  • Indoxacarb (Schmetterlingsraupen)
  • Spinosad (Fransenflügler, Fliegenlarven, Schmetterlingsraupen)
  • tau-Fluvalinat (Fransenflügler)
  • Thiacloprid (Blattläuse, Schildläuse)

Akarizide:

  • Bifenazate (Spinnmilben)
  • Bifenazate (Spinnmilben)
  • Milbemectin (Spinnmilben)

Wachstums-Regulatoren

  • Prohexadion (Ausläufer-Verkürzer)
  • Pyraflufen (Ausläufer-Abtöter)

Zu diesem Thema hatte ich einige Beiträge veröffentlicht, die auf diese Problematik näher eingehen:

Wenn dann noch sichergestellt ist, dass der Nährstoffgehalt von Gemüse und Obst aus heimischer Produktion höher ausfällt als bei Produkten aus dem Ausland, dann würde ich so etwas wie einen Silberstreifen am Horizont sehen wollen. Nährstoffverluste in Obst und Gemüse und deren Grundlage, dem Nährstoffverlust in den Böden, habe ich in diesem Report näher analysiert: Vitalstoffverlust in Obst und Gemüse – die Achterbahnfahrt der Ernährungswissenschaft

Fazit

Erdbeeren aus dem Ausland sehen zwar gut aus, schmecken wenig und haben zu wenig Nährstoffe, dafür aber eine Menge an Chemie zu bieten, wie der Test aus 2018 zeigt.

Der Test 2023 offenbart, dass spanische Erdbeeren nicht grundsätzlich gesundheitsschädlich sein müssen. Doch gibt es hier große Unterschiede, sodass die genau hingeschaut werden sollte. ÖKO-TEST hat Anhaltspunkte für die Produktauswahl veröffentlicht. Leider kommen die deutschen Erdbeeren später auf den Markt als spanische, marokkanische und ägyptische. Also müssen wir länger warten, genau wie  auf die Testberichte von ÖKO-TEST über deutschen Erdbeeren.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde im April 2019 erstellt und letztmalig im Juni 2023 aktualisiert.

René Gräber
René Gräberhttps://www.renegraeber.de
Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Der Name dieser Webseite ist dabei mein Motto: Gesundheitliche Aufklärung. Aber die "Gesundheitliche Aufklärung" braucht auch Sie! Ohne GEZ Gebühren und Steuermillionen kämpfen wir gegen Zensur und Abmahnungen. "Gesundheitliche Aufklärung" ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Wir investieren viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Wir freuen uns daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Zum helfen klicken Sie bitte HIER.

15 Kommentare

  1. Lieber René Gräber,
    ich danke Ihnen für Ihr Wirken auf dem Gebiet der Gesundheit.
    Der Beitrag „…giftige Erdbeeren“ ist wieder ein hervorragendes Beispiel für Ihre wertvollen Veröffentlichungen.
    Nach meinen Erfahrungen wäre es notwendig, auch explizid auf die von ungeeigneten Folienverpackungen ausgehende Gefährdung durch Schimmelpilze vor allem bei Obst und Gemüse hinzuweisen. Hier findet eine regelrechte Bebrütung statt unter dafür günstigen Bedingungen ( Wärme, Feuchtigkeit, fehlender Luftwechsel). Selbst wenn die Folie sofort nach dem Einkauf entfernt wird, können in kurzer Zeit hohe Verluste durch sichtbaren Schimmel auftreten.
    MfG Hans-Jürgen

    Antwort René Gräber:
    Lieber Hans-Jürgen, danke für diesen Hinweis. Gerade in den Sommermonaten Sieht man bereits das „Schwitzen“ in den verpackten Behältern. Insofern ist ein Markt immer noch eine bessere Alternative…

  2. …. patriotische Empfehlung von ÖKO-TEST
    Darüber musste ich fast lachen, denn die SPD ist mit > 60% beteiltigt (Sucheingabe: ddvg), nur noch auf Wiki zu finden.

    Zurück zur physischen Gesundheit: Erdbeeren sind sehr leicht verderblich und müssten eigentlich nach dem Pflücken, gewaschen und gegessen werden. So war´s früher bei uns auf dem Hof. Wer jemals selbst Erdbeeren angebaut hat, weiß um die Arbeit und Pflege. Wie die Preise im Discounter zustande kommen ist mir schleierhaft.
    Wer noch Erdbeeren essen möchte kann beim Bio-Gärtner Pflanzen erwerben.
    Unter dem Begriff Perma-Kultur gibt`s auf yt hilfreiche Videos für den vertikalen Anbau auf Klein-Balkonien.
    Guten Appetit.

    Antwort René Gräber:
    Ich weiß: Öko-Test ist „prolematisch“. Allerdings sind die Schadstoff-Berichte durchaus erhellend, wenn auch zu hinterfragen…

  3. Vielen Dank für die interessanten Beiträge und Informationen zu Gesundheitsthemen, diese sind sehr hilfreich. Bei uns werden regionale, so weit es geht und saisonale Lebensmittel verwendet. Das macht dann richtig Freude bestimmtes Obst und Gemüse zu genießen.
    Liebe Grüße
    Roswitha

  4. Wissen Sie, ob der Zappicator nach Clark die Pestizide unschädlich macht? Lt. Dr. Clark werden ja damit viele schädliche Stoffe umgewandelt. Ich besitze so ein Gerät und verwende es täglich, wir stellen „alles“ drauf, bevor wir es essen.

    Antwort René Gräber:
    Dem Zapper traue ich ja viel zu – aber Pestizide macht der sicher nicht „unschädlich“…

  5. Hallo Herr Gräber,
    danke für Ihre Newsletter, sie öffnen mir in vieler Hinsicht die Augen.
    Mein Bruder Guido Schuhmacher in Babenhausen lehrt mich auch die Welt anders zu sehen.
    Freundliche Grüße
    Aloysius Schuhmacher

  6. Folgenden Brief hat der Geschäftsführer der Fachgruppe Obstbau an Frau Hölzel vom BUND e.V. geschickt. Erhellend sind die Ergebnisse der offiziellen Beprobungen, die sich sowohl in der Anzahl als auch im Ergebnis deutlich von denen des BUND e.V. unterscheiden. Im Gegensatz zu den willkürlichen Einkäufen geht man bei den offiziellen Beprobungen systematisch und streng wissenschaftlich vor. So sind zum Beispiel Doppelkäufe des gleichen Produzenten ausgeschlossen.

    Sehr geehrte Frau Hoelzel,

    Sie werden sich kaum vorstellen können, mit welchem Aufwand und mit welcher Verantwortung Erdbeeren in Deutschland produziert werden.

    Um über die vergleichsweise hohen Umwelt- und Sozialstandards zu informieren, sind Erdbeererzeuger bzw. ihre Frauen oder Angehörige aktuell auch in Kindergärten unterwegs.

    Gerade rief mich ein Erdbeererzeuger an, dessen Frau heute im Kindergarten ihrer Tochter war und Erdbeeren für den Kindergarten mitgebracht hat. Eine andere Mutter merkte laut hörbar auch für die Kinder an, dass ihr Kind diesen Giftcoctail nicht essen dürfe.

    Was Sie mit “Giftige Verlockung im Körbchen” vor diesem vielleicht umsatzstärksten Verkaufswochenende den deutschen Erdbeer-Obstbaufamilien angetan haben, können Sie nicht ermessen…

    Unsere Bewertung Ihrer Proben:

    Keine der untersuchten Erdbeerproben würde lebensmittelrechtlich beanstandet werden, zulässige Höchstmengen wurden weit unterschritten.
    Alle Proben halten die strengen Vorgaben des Lebensmitteleinzelhandels mit höchstens vier Wirkstoffen ein (nur drei von 19 Proben haben vier Rückstände), die Hälfte der Proben hat keinen Wirkstoff-Rückstand oder nur einen Wirkstoff.
    Die prozentuale Ausschöpfung der Rückstandshöchstgehalte (RHG-Ausschöpfung) der Wirkstoffe liegt zwischen 1 und 24%.
    Pflanzenschutzmittel laufen vor ihrer Zulassung in Deutschland umfangreiche jahrelange Tests durch, das Bundesamt für Risikobewertung sowie vier weitere, zulassende Behörden beurteilen die Gefahrenlage stetig aufs Neue und justieren fortlaufend nach. Diese Institutionen arbeiten im Auftrag des deutschen Staates wissenschaftlich und unabhängig.
    Andere Untersuchungen, z.B. des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern, ergeben vergleichbare Ergebnisse. Hier wurden in den vergangenen drei Jahren 145 Proben auf rund 500 Wirkstoffe hin untersucht. In lediglich einem Fall ist ein zugelassener Höchstwert überschritten worden und in einem Fall ein in Deutschland nicht zugelassener Wirkstoff festgestellt worden. Ein gesundheitliches Risiko habe nach Auskunft der unabhängigen Behörde bei den zwei auffälligen Proben der nicht in Deutschland produzierten Erdbeeren aber nicht bestanden.
    Für das Rückstandsmonitoring der Qualitätssicherungssystems QS, an dem über 90 % der deutschen Erdbeererzeuger teilnehmen, wurden im Auswertungszeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 17.047 Obst- und Gemüseproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die untersuchten Proben stammten aus 41 verschiedenen Herkunftsländern, wovon der Großteil der untersuchten Proben aus der EU (16.765 Proben) und hiervon die meisten Proben aus Deutschland (12.742 Proben) kamen. Auch in schwierigen Zeiten, unter extremen Klimabedingungen halten die Erzeuger die gesetzlich vorgeschriebenen Rückstandshöchstgehalte (RHG) beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein. 99,33 Prozent der Proben waren ohne Beanstandung, lediglich 115 der untersuchten Proben (0,67 Prozent) wies in der aktuellen Auswertung eine RHG-Überschreitung auf. Die Überschreitungsquote in Deutschland liegt ähnlich wie in der letzten Auswertung bei einem niedrigen Wert von 0,64 Prozent.
    Analyseergebnisse der diesjährigen Saison bestätigen die hervorragende Arbeit der Erzeuger. Wir erwarten eine sachlich richtige und fundierte Berichterstattung, die wissenschaftlich untermauert und nicht polemisch aufgebaut ist.

    Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

    XXX (Name nicht veröffentlicht)

  7. Guter Hinweis und Danke. Denn er bestätigt meine Erfahrung in diesem Jahr 2023: ein örtlicher «Erdbeerbauer» – NICHT BIO – hat wohl besonders auf die Tube der Pestizide gedrückt: bei einem Besuch aß ich nur ein paar Erdbeeren und bemerkte einen sehr unangenehmen Nebengeschmack und meine Zungenspitze fing an taub zu werden.
    Der Ursprung des Problems liegt ja auch hier wieder in dem globalen Geldsystem (Geldschöpfung durch Privatbanken mittels zinsbehafteten Schulden).
    Viele Menschen sind immer noch nicht bereit, sich für ein eigenes Geldsystem (meinetwegen «neue Deutsche Mark») einzusetzen, was nämlich vom Volkssouverän selbst geschöpft und auch kontrolliert werden kann…
    Solange diese Wurzel des Übels nicht von uns behoben wird, poppen immer wieder und immer mehr Symptome des Übels auf … und seien es , wie in diesem Fall, «nur» die vergifteten Erdbeeren….

  8. Lieber Herr Gräber,
    seit Jahren lese ich Ihren Newsletter und habe Bücher von Ihnen.
    Mein herzliches Dankeschön für die viele Arbeit und den Riesenaufwand, den Sie und Ihre Mitarbeiter in die Informationen investieren, die uns zum größten Teil kostenlos zur Verfügung stehen.
    So ein umfassendes und akribisch recherchiertes Nachschlagewerk wie das von Ihnen ersellte habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, es bleiben keine Fragen offen.
    By the way, Sie haben sich wohl vom FID Verlag getrennt, was ich sehr angenehm finde. Auch Ihre neue Websit lässt keine Wünsche offen.
    Außerdem mag ich Ihren lockeren, ungekünstelten Schreibstil besonders, zeugt er doch von einer sehr authentischen Wesensart, die Sie sehr sympathisch und authentisch machen.
    Nochmals einfach nur vielen Dank für Ihr Wirken
    sehr herzlich
    Petra Stöhr

  9. Danke für Ihre Erinnerung Herr Graeber. Man weiß das schon lange mit den hochbelasteten Erdbeeren aus dem Ausland. Aber man vergisst es wieder. Wer einmal über die kilometerweiten Plastikdächer in Spanien geflogen ist, kann sich denken, dass darunter alles Mögliche möglich ist. Weil zuviel Grundwasser entnommen wird, versalzen die Felder jetzt. Nun hört das zuviel bei den Spaniern bald von selbst wieder auf. Ich baue Gemüse auf eigenem Feld an. Fast täglich Gießen mit 6 Kanistern a 20 Liter aus meiner 10m3 Zisterne , so läuft das zur Zeit, sonst gibt es nichts. Alles nicht so einfach, bald ist die Zisterne leer.

  10. Nachdem ich diesen interessanten Artikel vorher auch noch einen über stark verunreinigtes Trinkwasser gelesen habe, kann ich nur jedem empfehlen, sich einen Wasserionisierer zuzulegen…ich habe z.B. einen
    und bin super zufrieden..lege all mein Obst und Gemüse in „aktivkohlegefiltertes“ gereinigtes, mikrogeklustertes, 11,5 basisches Wasser ein, damit sich die Verunreinigungen lösen..mit Wasser kommt man da nicht weit..zudem schmeckt dann alles auch noch besser..Nur ne kleine Anregung in die Gruppe.
    Echt traurig, dass man hier auch von der Politik so im Stich gelassen wird, meiner Meinung nach.
    Danke Hr Gräber, für Ihr Ihren unermüdlichen professionellen Einsatz.
    Viele Grüsse aus Sinsheim

  11. Lieber Herr Gräber, ich bin sonst ein großer Fan von Ihnen und Ihren Artikeln, aber dieser hier über Erdbeeren ist von vorn bis hinten strotzend vor Polemik und einseitiger Darstellung. Schon die inflationäre Verwendung des Begriffs „Pestizid“, welcher stark negativ konnotiert ist und ursprünglich aus dem Englischen (Pesticides) stammt, sollte durch den korrekten Begriff „Pflanzenschutzmittel“ ersetzt werden. Dies drückt nämlich sehr klar aus worum es eigentlich geht, den Schutz der Ernte vor Pflanzenkrankheiten oder Schimmelbefall; ich kenne niemanden, der gerne angeschimmelte Erdbeeren essen möchte, und wie Sie sicherlich wissen, wäre das zudem äußerst ungesund ! Also ziehen die Landwirte die entsprechenden Konsequenzen und schützen ihre Ernte. Im übrigen halte ich sowieso gar nichts davon, Obst oder Gemüse, das wir auch selbst hier in D produzieren können, aus dem Ausland zu importieren.
    Lokal ist Trumpf. Darin liegt ganz sicher die Zukunft. Was andere Länder (wie Spanien) machen, ist dann deren Problem. Und dann gleich nach der EU zu rufen, die uns schon so viele Probleme durch absurde, ja komplett unsinnige Bestimmungen geliefert hat, ist ziemlich kurz gedacht.

  12. Hallo Herr Gräber,

    ich wasche Gemüse, Obst und Salatblätter mit Natron und Essigessenz. Beeren lasse ich 10 Minuten in einer Schüssel mit Wasser, 2 TL Natron und 1 Esslöffel Essigessenz liegen. Danach spüle ich sie gründlich und diese müssen dann sofort verarbeitet bzw. konsumiert werden. Auch Wassermelonen und Kürbisse sollten vor dem Aufschneiden ordentlich gewaschen werden! Danke für Ihren Beitrag. Liebe Grüße aus BaWü!

  13. Sehr geehrter Herr Gräber,
    in Ihrem Newsletter schreiben Sie: „Sinn dahinter: selbst wenn sich eine Allergie aufbauen sollte, so würde diese durch eine Karenz (Entzug) über mindestens 6 Monate wieder gelöscht werden. Ein Problem der Allergien ist auch, dass bestimmte Stoffe immer wieder gegessen werden und der Körper somit keine Gelegenheit hat, diese Allergie wieder zu eliminieren. Mir ist klar, dass dies nur einen relativ kleinen Teil der Allergien betrifft, aber der Vollständigkeit halber wollte ich das erwähnen. “
    Nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Allergietherapie wird eine Allergie nicht vollständig eliminiert, wenn man 6 Monate auf das Allergen verzichtet. (Heuschnupfen z. B. auf Frühblüher tritt ja auch jedes Jahr wieder auf) Die Immunglobuline sinken zwar, aber bei regelmäßigem Konsum steigen sie auch wieder an, Symptome treten u.U. wieder auf. Wenn auch manchmal ganz andere.
    VG aus der Südheide

    Antwort René Gräber:
    Stimmt. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Meine 6 Monate bezogen sich vor allem auf Nahrungsmittel.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Zu allen Aussagen finden Sie immer eine eine externe Quelle oder Studie. Eine Identifizierung der Quelle ist somit jederzeit möglich - ganz im Gegensatz zu zahlreichen bekannten Medien, die diese Links nicht setzen oder die vollständige Quelle nicht angeben.

- Anzeige -Buch: Die Akte Corona
- Anzeige -Buch: Heilung der Gelenke

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren